Ausbildungsstart: Was man als Azubi wissen muss


16.09.2021

Endlich ist es so weit: Du beginnst einen neuen Lebensabschnitt als Azubi. Vor lauter Aufregung fällt es mitunter schwer, alles Wichtige im Überblick zu behalten. Hier bieten wir dir eine Checkliste mit den wichtigsten Infos zum Ausbildungsbeginn.

Bewerbungsfrist: Wann ist spät zu spät?

Damit du deinen Traumjob ergreifen kannst, solltest du dich bereits ein Jahr vor Schulende für eine Lehrstelle bewerben. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zu diesen zählen unter anderem:

- die Popularität des Ausbildungsberufes
- die Größe der Firma, bei der du dich um eine Lehrstelle bewirbst
- die Ausbildungsform
- die Branche

Als Faustregel gilt: Je größer das Unternehmen, desto früher sollte deine Bewerbung eingehen. Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen hingegen lässt sich oftmals auch kurzfristig eine Lehrstelle finden. Deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz erhöhen sich erheblich, wenn du relevante Praktika vorweisen kannst.

Wann beginnt die Ausbildung?

Das Datum des Ausbildungsbeginns hängt davon ab, ob es sich um eine Berufsschule oder ein Unternehmen handelt. An berufsbildenden Schulen gibt es feste Einschreibungstermine, wobei sich diese von Schule zu Schule unterscheiden. In Unternehmen zeigt man sich deutlich flexibler. Du solltest dich auf jeden Fall im Voraus über das Datum informieren.

Welche Ausbildung passt zu mir?

Die Berufswahl fällt nicht leicht. Schließlich handelt es sich um eine Entscheidung, die dein Leben nachhaltig prägen wird. Bevor du dich für einen bestimmten Beruf entscheidest, solltest du dir unbedingt folgende Fragen stellen:

- Was interessiert mich?
- Was kann ich besonders gut?
- Was erwarte ich von der Ausbildung?

Es ist nach wie vor der Fall, dass männliche und weibliche Azubis unterschiedliche Berufsausbildungen wählen. Unter männlichen Auszubildenden steht die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker auf Platz eins, bei weiblichen Azubis ist es die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement.

Was benötige ich zum Ausbildungsstart?

Sobald du deinen Ausbildungsplatz in der Tasche hast, solltest du dich um die folgenden Unterlagen kümmern:

- Steueridentifikationsnummer
- Girokonto
- Krankenversicherung
- Sozialversicherungsausweis
- Gesundheitsbescheinigung
- Schulzeugnis

Informiere dich beim Unternehmen oder bei der Berufsschule, welche Unterlagen verlangt sind. Achte auf angemessene Kleidung und darauf, pünktlich zu erscheinen. Stelle Fragen, wenn du etwas nicht verstehst. Auf diese Weise lassen sich spätere Probleme vermeiden.

Wie viel verdient man als Azubi?

Die Höhe des Gehalts hängt vom Ausbildungsberuf ab. Außerdem muss es angemessen und nach Ausbildungsjahren gestaffelt sein. Bei tarifgebundenen Unternehmen orientiert sich die Vergütung der Auszubildenden am Tarifvertrag. Dein Gehalt für den laufenden Monat muss noch vor Ablauf des Monats ausbezahlt werden. Seit dem 1. Januar 2020 gibt es den Azubi-Mindestlohn. Dieser beträgt 515 Euro pro Monat. Im zweiten Ausbildungsjahr steigt das Gehalt im Vergleich zum ersten Ausbildungsjahr um 18 %. Im dritten Ausbildungsjahr sind es 35 %, im vierten Ausbildungsjahr ganze 40 %.

Arbeitszeiten und Kündigung: Welche Rechte und Pflichten habe ich als Azubi?

Die Probezeit beträgt ein bis vier Monate. Solange du dich in der Probezeit befindest, kannst du deinen Ausbildungsplatz jederzeit ohne Einhaltung der Kündigungsfrist verlassen. Umgekehrt gilt dies auch für den Arbeitgeber, der das Ausbildungsverhältnis während der Probezeit jederzeit kündigen kann. Nach der Probezeit gilt - falls nicht anders angegeben - eine vierwöchige Kündigungsfrist. Für Azubis sind keine Überstunden vorgesehen. Während der Ausbildungszeit darfst du einen Mini- oder Nebenjob annehmen. Der Ausbildungsbetrieb darf Azubis dieses Recht nicht verweigern, muss jedoch darüber in Kenntnis gesetzt werden. Wenn du plötzlich erkrankst, ist spätestens ab dem dritten Tag ein ärztliches Attest fällig. Bei etwaigen Problemen solltest du dich direkt an deinen Vorgesetzten bzw. deine Vorgesetzte wenden. Oftmals reicht ein klärendes Gespräch aus.