Endlich geschafft, oder etwa nicht? - Gründe für eine Kündigung des Ausbildungsplatzes


01.11.2021

Die Suche nach einem Ausbildungsplatz hat weitreichende Folgen auf deinen zukünftigen beruflichen Werdegang. Deshalb ist die Erleichterung groß, wenn ein Ausbildungsplatz gefunden ist. Es kann nun endlich losgehen, um das erste Geld zu verdienen.

So würde es zumindest im Idealfall aussehen. Doch was ist zu tun, wenn du plötzlich merkst, dass die neue Arbeitsstelle in keinster Weise der eigenen Erwartungshaltung entspricht. Theorie und Praxis stehen nicht immer in Einklang miteinander. Ist es besser, die Ausbildung fortzusetzen, um sich zu einem späteren Zeitpunkt neu zu orientieren? Oder ist eine Kündigung angemessen? Und wie ist es möglich, eine Kündigung zu verhindern, sobald ein Betrieb gefunden ist? Diese und viele weitere Fragen werden im Text eingehender behandelt, um erste Antworten zu liefern.

Ausbildungsplatz kündigen - Gründe, die dafür sprechen

Es gibt Branchen, die als Krisenherd gelten. Die Digitalisierung hat das Arbeitsleben revolutioniert, doch es hat gleichzeitig zum Jobverlust geführt. Zahlreiche Branchen laufen Gefahr, dass kein Bedarf mehr bestehen wird. Durch den technischen Fortschritt lassen sich Prozesse optimieren, sodass an vielen Stellen kein Personal mehr benötigt wird. Deshalb solltest du kritisch hinterfragen, wie zukunftssicher der Job ist, wo du deine Ausbildung absolvierst. Im Zweifelsfall kannst du dich mit einem Berufsberater treffen, der dir bei deiner Entscheidungsfindung helfen wird. Bist du in einer kritischen Branche tätig, so kann eine Kündigung berechtigt sein. Schließlich ergibt es wenig Sinn, deine Zeit zu investieren, wenn du in Zukunft Gefahr läufst, arbeitslos zu werden.

Leider kann es passieren, dass alles stimmt, bis auf das Betriebsklima. Wirst du tagtäglich mit einem vergifteten Arbeitsklima konfrontiert? Es wird langfristig deiner psychischen Gesundheit schaden. Gibt es im Betrieb Fälle von Mobbing, Ausgrenzung und dergleichen, so gilt es von solch einem Unternehmen Abstand zu nehmen. Versuche jedoch, bevor es zur Kündigung übergehen kann, in einen Dialog mit deinem Arbeitgeber zu treten. Betriebe leben von der Arbeitskraft der Arbeitnehmer. Sollte auch dies ausweglos sein, so solltest du Konsequenzen ziehen.

Abseits davon gibt es Fälle von Unterforderung. Man spricht auch von einem Boreout. Während es bei einem Burnout, um eine Überforderung geht, kommt es bei einem Boreout zur Unterforderung. Die Symptome vom Boreout sind nicht weniger schlimm, denn es können Depressionen entstehen. Vergiss jedoch nicht, dass es bis zu einem gewissen Grad normal ist, sich zeitweise zu langweilen. Wenn sich die Unterforderung über einen längeren Zeitraum hinweg erstreckt, dann solltest du überlegen, aktiv zu werden.

Gründe für die Kündigung im Überblick:

- Krisenbranche
- Mobbing am Arbeitsplatz
- schlechtes Betriebsklima
- Unterforderung
- Pflichtverletzungen des Arbeitgebers

Möglichkeiten, um sich vom Arbeitgeber zu verabschieden - So wird gekündigt

Die Kündigung unterliegt den vertraglichen Rahmenbedingungen, die arbeitsrechtlich festgesetzt sind. Es gibt die Möglichkeit, eine fristlose Kündigung durchzusetzen. Du kannst dabei sofort aus dem Betrieb ausscheiden, ohne gesetzliche Kündigungsfristen zu berücksichtigen. Dafür braucht es jedoch konkrete Gründe, die eine fristlose Kündigung rechtfertigen. Dies kann Mobbing sein oder sonstige Pflichtverletzungen vonseiten des Arbeitgebers.

Verstehst du dich mit deinem Arbeitgeber gut, so kannst du einen Aufhebungsvertrag aushandeln. Du kannst damit außerhalb der gesetzlichen Kündigungsfrist aus dem Unternehmen scheiden. Die Kündigung erfolgt somit unter beidseitigem Einverständnis. Es ist fair und ehrlich für beide Seiten, sodass du dich in einem neuen Beruf umorientieren kannst.

Abschließend gibt es noch die ordentliche Kündigung. Diese kannst du jederzeit, ohne Angabe von Gründen, vornehmen. Dabei bist du als Azubi an eine Kündigungsfrist von vier Wochen gebunden. Egal für welche Kündigungsart du dich entscheiden wirst, du findest im Internet passende Vorlagen, um eine rechtskonforme Kündigung zu erstellen. Weitere wichtige Informationen zu den Kündigungsfristen findest du in diesem Artikel.

Die Kündigung aus Arbeitgebersicht

Betriebe sind froh, wenn Sie Nachwuchs haben. Dennoch ist dies keine Garantie, dass du nicht gekündigt werden kannst. Deshalb solltest du auch die andere Seite der Medaille betrachten. Befindest du dich in der Probezeit, so solltest du besondere Vorsicht walten lassen. Innerhalb der Probezeit kann dein Arbeitgeber dich jederzeit kündigen. Nach der Probezeit genießt du besseren Schutz.

Dennoch kann ein nachlässiges Verhalten zu einer Kündigung führen. Es handelt sich dann um eine verhaltensbedingte Kündigung. Bevor die Kündigung rechtswirksam in die Wege geleitet werden kann, kommt es zu Abmahnung. Kommst du deinen Pflichten nur unzureichend hinterher, so besteht die Gefahr einer verhaltensbedingten Kündigung. Dies können häufige Fehlzeiten sein oder Verhaltensauffälligkeiten, die sich negativ auf die Betriebsatmosphäre auswirken.

In besonderen Härtefällen kann dein Arbeitgeber die fristlose Kündigung aussprechen, sodass du ohne Abmahnung gekündigt wirst. Auch eine schlechte wirtschaftliche Lage kann Grund zur Kündigung sein. Deshalb solltest du, wie zu Anfang erwähnt, überlegen, wie zukunftssicher dein Job ist. Unternehmen, die wirtschaftlich angeschlagen sind, können letztlich eine betriebsbedingte Kündigung aussprechen.

Fazit

Es liegt in deiner Hand, die richtige Entscheidung zu treffen. Du solltest selbst abwägen, inwieweit eine Kündigung in deinem Fall angemessen ist. Der Ratgeber dient ausschließlich als Orientierungshilfe. Aufgrund der Individualität der Probleme, gibt es keine Pauschalantwort. Lasse dir deshalb Zeit und reflektiere deine Lage, um deinen Weg zu finden.